Mit der Kampagne „Unrating Vienna“ griff der WienTourismus den Online-Bewertungswahn auf und ermutigte seine Gäste, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden und individuelle Erfahrungen zu sammeln. Im Juni lief die Kampagne in Hamburg und London, im Oktober war sie in Paris, Barcelona und Madrid zu sehen. Die Sujets zeigen auf das jeweilige Land abgestimmte Bilder mit schönen Urlaubsmomenten, die mit negativen und polarisierenden Bewertungen versehen wurden. Die Namen der VerfasserInnen wurden geändert, die Kommentare basierten allerdings auf echten Bewertungen. So wurde die romantische Bootsfahrt auf der alten Donau als langweilig bewertet, das knusprige Wiener Schnitzel wird aufgrund fehlender Tunke, der einzigartige Ausblick auf Schloß Schönbrunn aufgrund des üppigen Rasens kritisiert. Provokant regte die Frage „Und wer bestimmt, was dir gefällt?“ zum Nachdenken an, verbunden mit der Aufforderung „Entdecke dein eigenes Wien“.
In Kooperation mit dem MuseumsQuartier und dem Leopold Museum wurden zudem von 6. bis 8. Juni die kritischsten und absurdesten Bewertungen des Museums in überdimensionaler Größe auf die Außenwand des Gebäudes projiziert. Zusätzlich holte der WienTourismus Influencer aus den Kampagnenländern in die Stadt und ermutigte sie, Wien zu entdecken, ohne sich dabei von Bewertungen lenken zu lassen. In der Tourist-Info am Albertinaplatz stand während des gesamten Kampagnenzeitraums ein Zufallsgenerator, der BesucherInnen verschiedene Wiener Begegnungsmomente abseits von Top-10-Listen vorschlug. Mittels #UnratingVienna wurde auf Facebook und Instagram sowie bei Schaltungen direkt auf TripAdvisor und via Adressable TV eine länderbergreifende Diskussion angefacht, die auch von zahlreichen Medien aufgegriffen wurde. 91 Berichte aus 18 Ländern thematisierten die Kampagne, die eine potentielle Gesamtreichweite von 418 Millionen Kontakten erzielte.